Bauherr
VHBA Radeberg
Architekt
Architekturbüro Falk
Baukosten
ca. 16,0 Mio DM Brutto

Das zu sanierende Gebäude befindet sich in Meißen Zaschendorf auf dem Geländekomplex der ehemaligen "Jäger Kaserne".

Nach dem bereits erfolgten Umbau eines der Gebäude zum Straßenbauamt, ist jetzt die Sanierung eines zweiten Gebäudes mit Nutzung durch das Finanzamt Meißen geplant.

Durch den beabsichtigten Umbau mit Sanierung, ist die Unterbringung des gesamten Finanzamtes in einer landeseigenen Liegenschaft und an einem Standort möglich.


"Jäger Kaserne"


Der Gebäudekomplex wurde von 1912 bis 1914 errichtet und sollte der Unterbringung des 2. Königl. Sächs. Jägerbataillons dienen. Dazu kam es allerdings nicht, da mit dem Beginn des 1. Weltkrieges die Kaserne als Reservelazarett umfunktioniert wurde. 1918 zog in die Gebäude die Landespolizeischule und ab 1935 die Nachrichtenabteilung einer Garnisonseinheit.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges besetzten die Kaserne Meißen - Zaschendorf die sowjetischen Besatzungstruppen und nutzten diese bis 1990. Seit dem Abzug der sowjetischen Truppen 1990 steht das Gebäude leer.

Das neue Finanzamt Meißen

In Berücksichtigung des notwendigen Raumprogramms wird eine maximale Ausnutzung des vorhandenen Gebäudes angestrebt.
Das im Grundriß U-förmige Gebäude läßt sich in vier Flügel unterteilen:

Flügel A Hauptflügel

Flügel B Mittelrisalit

Flügel C Linker kürzerer Seitenflügel

Flügel D Rechter längerer Seitenflügel

Es ist vollständig unterkellert, hat zwei Normalgeschosse, sowie über dem Hauptflügel ein ausgebautes Mansardgeschoß. Bei den Umbaumaßnahmen des Gebäudes wird angestrebt, die Gebäudestruktur und die Tragstruktur weitestgehend zu erhalten.





Gebäudegrundriß
Kellergeschoß
Erdgeschoß
Der Hauptflügel und der linke Seitenflügel werden zur Unterbringung der Technik- und der Hausanschlußräume, sowie der bürointernen Lagerräume (Archive, Altregistratur, Lager) genutzt.
Im rechten Seitenflügel wird die Austeilküche mit Kantinen Verkaufseinrichtung und Speiseraum angeordnet, zur gemeinsamen Nutzung mit dem benachbarten Straßenbauamt. Für diesen Bereich ist hofseitig der Einbau von Fenstertüren vorgesehen. Damit wird eine bessere Belichtung gewährleistet. Der davorliegende Bereich der Freifläche wird als Austritt genutzt und ist in die Gestaltung der Bereiche Speiseraum und Schulungen integriert. Um eine direkte Zugängigkeit des Speiseraumes zu erreichen, wurde ein separater Eingang stirnseitig vom Flügel D in Richtung Straßenbauamt vorgesehen. Der Eingang für Behinderte führt über eine Rampe in das Kellergeschoß. Diese Rampe dient gleichzeitig als Laderampe zur Anlieferung und Entsorgung von Altpapier aus der Papiervernichtung.
Um den Haupteingang des Finanzamtes eindeutig hervorzuheben, eine großzügigere Eingangssituation hinsichtlich der Durchgangsbreiten zu erreichen und eine architektonisch markante und anspruchsvolle Lösung dieses Bereiches zu erzielen, wurde vor der bestehenden Fassade ein Glaskubus als Windfang und Entree´von ca. 11 m² Fläche angeordnet.
Im Flügel B mit Treppenhaus und behindertengerechtem Aufzug gruppieren sich in allen Etagen die WC- Anlagen für Personal, im EG die WC- Anlagen für Besucher, sowie im 1. OG das Behinderten- WC.
Im EG ist diesem Bereich außerdem eine zentrale Informations- und Poststelle sowie ein öffentlicher Fernsprecher zugeordnet.
Alle weiteren Räume werden als Büroräume den entsprechenden Sachbereichen zugeteilt, wobei auch hier hauptsächlich die vorhandene Raumstruktur beibehalten wird.



Vor der bestehenden Fassade wird ein Glaskubus als Windfang und zentrale Eingangszone errichtet.


Die bestehende Fassade im unsanierten Zustand.
Hofseite mit zentralem Haupteingang
Obergeschoß

Grundsätzlich erhält das OG die gleiche Raumaufteilung analog dem EG. Dem Treppenhausbereich ist hier ein zentraler Beratungsraum angegliedert.

Dachgeschoß

Beim Ausbau des DG ergibt sich die vorgeschlagene Raumaufteilung zwingend aus der Berücksichtigung der vorhandenen Geometrie der Pfettendachkonstruktion. Nur teilweise muß statisch in den Bestand eingegriffen werden, um die erforderlichen Gangbreiten zu gewährleisten. Aus Gründen der teilweise fehlenden oder nicht ausreichenden Belichtung, ergeben sich Bereiche in denen keine Arbeitsplätze vorgesehen werden können. Eine indirekte Belichtung kann über Oberlichter in der Trennwand zum Flur hin erzielt werden, so daß diese Räume als Bücherei, Bestandsverwaltung und Registratur genutzt werden können. Weitere Räume sind als Abstellräume ausgewiesen.



Gebäudequerschnitt

Modernisierung, Sanierung und Umbau der denkmalgeschützten
Jägerkaserne zum Finanzamt Meißen

Ausführung 2002-2004